Die Löffelmühle
Im Jahr 1977 wurde ein neues Wohnhaus auf dem Grundstück gebaut.
Die Mühle wurde bis um 1860 betrieben, später als Sägewerk bis zum heutigen Tag. Dazu gehörte ein großer See, dessen
Umrisse oberhalb bei den Schutzäckern noch erkennbar sind. Vermutlich gehörte die Löffelmühle schon zum ersten
fränkischen Siedlungshof. Lehnbar war sie dem Senator von Kegeth in Rothenburg, vorher Georg Adam Hußel, einem
angesehenen Rothenburger Bürger.
Die Mühle wurde 1650 so beschrieben:
„Balteß Kleinhanß, Müller, hat ein Mühlen, Scheuern und 2 Mahlgänge, Lehenherr Georg Adam Hußel. Gült 1 ½ Gilden,
100 Eier, 1 Huhn, gehört nur 1 Viertel Baum und Krautgarten darein. Mehr ¼ Kraut- und ½ Tagwerk eigener Baumgarten.
Item wieder ¼ eigen Krautgarten. Mehr 4 Tagwerk gegangenen Sees, so er für ein Wiesen nutze, darüber doch ihm nur 2
Tagwerk bleiben und das übrige streitig werden dörfte. An Vieh 2 Kühe, mehr 8 Schafe, um halb Lämmer und Wolle, weiter
3 Schwein. Hätte wohl einzunehmen, bekomme aber nicht viel, wie er denn bei Leohnhard Wacker zu Gailnau 400 Gulden
Ziel zu erfordern, aber in Zeit seines Lebens genieße er nichts, habe erst das Glück zu erwarten, was nach dessen oder
seinem Todt seinen Kindern werden dürfte. Ist hingegen schuldig was seinem Bruder Kilian zu Brettenfeld 24 Gulden
wegen des Korten Adams in Bürgschaft nehmen 23 Gulden Capitals dem Lehenherrn, 17 Gulden dem Hahnenwirt, Georg
Krausen, 22 G. Endreß Düringsche Vormundschaft als Bürger, 5 Taler dem Schulteßzu Erzbergen, 16 Gulden wegen des
Leonhard Stefan zu Wettringen der Gemeind, und ist hingegen Ihme die Gemeinde schuldig 10 Gilden.“ (Staatsarchiv
Nürnberg, Bestand Rentamt Rothenburg Nr. 687)
Quelle: Wettringen - Häuser und Höfe, von Georg Schmidt, Schneider Druck GmbH, Rothenburg o.d.T.